Ob in Schrebergärten, Kompostanlagen oder Bauernhöfen – verwilderte, scheue Katzen trifft man in der Stadt und auf dem Land.
Wichtig ist, dass herrenlose oder wilde Katzen eingefangen und kastriert werden, um eine weitere Vermehrung zu verhindern.
Der Tierschutzverein St.Gallen stellt die Falle und den Zwangskäfig für den Transport zum Tierarzt zur Verfügung. Er bezahlt auch die Kastration wilder Katzen, wenn diese in ihr Revier zurückkehren dürfen.
Die Wegnahme aller Katzen ist nicht sinnvoll, da ins freie Revier neue, unkastrierte Tiere zuwandern.
Wir suchen Tierfreunde, die bei den Fang- und Kastrationsaktionen helfen und die herrenlosen Tiere in ihrem Revier regelmässig mit etwas Futter versorgen.
Unsere Aufgaben
- Verhinderung der unkontrollierten Vermehrung der zahlreichen freilebenden Katzen.
- Verhinderung von Krankheiten und Seuchen in freilebenden Kolonien.
- Verhinderung von Tierleid durch unsachgemässes Töten überzähliger Jungtiere.
- Aufklärung der Bevölkerung über die Folgen «gutgemeinter Fütterung».
Das Problem
Unser Tierschutzverein wird täglich mit dem Problem der unerwünschten und verwilderten Katzen konfrontiert. Sowohl in der Stadt wie auch in den umliegenden Gemeinden leben zahlreiche verwilderte Katzenkolonien, insbesonder in Schrebergärten, Kompostanlagen, Fabrikarealen, Bauernhöfen sowie bei Restaurants und in Quartieren mit Einfamilienhäusern.
Überall können sich die Tiere unkontrolliert vermehren, denn eine Kätzin ist mit 6 Monaten geschlechtsreif und kann zweimal im Jahr drei bis sechs Junge zur Welt bringen: Durch ungenügende Lebensbedingungen wird das Abwandern der grundsätzlich ortstreuen Katzen, vor allem der Jungtiere, ausgelöst. Die freilebenden Katzen sind sehr scheu dem Menschen gegenüber und verhalten sich als sogenannte «verwilderte Hauskatzen» wie Wildtiere. Sie leben selbstständig und sind nicht auf die Hilfe von Menschen angewiesen.
Tierfreundinnen und Tierfreunde nehmen sich oft verwilderten Katzen an und versorgen die Tiere mit gutem Futter. Die so verbesserten Lebensbedingungen begünstigen die Vermehrung der Katzen und führen zu einem raschen Wachstum der Kolonie, weshalb sich Krankheiten und Seuchen ungehindert ausbreiten können. Dies ist also nur eine wirkliche Hilfe für die Tiere, wenn gleichzeitig die geschlechtsreifen Katzen kastriert werden. Auf diese Weise können in bestehenden Kolonien stabile Verhält- nisse geschaffen werden.
Die immer wieder prakizierte Plazierung von verwilderten Katzen bei Menschen ist nicht sinnvoll, denn in den meisten Fällen verlieren die Tiere ihre Angst vor dem Menschen nie und können sich nicht an ein Leben in «Gefangenschaft» gewöhnen.
Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen kann bei Jungtieren die Angewöhnung an den Menschen erfolgreich verlaufen, besonders bei Katzenwelpen bis zur 7. Lebenswoche.
Wenn Tierfreunde verwilderte Katzen betreuen und Unterstützung benötigen, dann hilft unser Tierschutzverein, indem er Katzenfallen zur Verfügung stellt und sich falls notwendig an den Kastrationskosten beteiligt .
Eingefangene Katzen werden auf Leukose (hochgradig ansteckende Viruserkrankung mit meist tödlichem Verlauf) getestet.
Um die Ausbreitung von Seuchen und damit verbundenem Katzenleid zu verhindern, müssen unheilbar kranke oder leukosepositive Katzen vom Tierarzt euthanasiert werden.
Gesunde Tiere werden kastriert, geimpft und mit einem Chip versehen und nach Möglichkeit wieder in ihrem Revier freigelassen. Durch solche Massnahmen wird freilebenden Katzen eine gute Lebensqualität ermöglicht.
Die hierfür benötigten finanziellen Mittel betragen jährlich ca. 15’000 Franken.